Mari Carmen Avila, Präventionsbeauftragte des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg (LGF), übernimmt ab Januar eine neue Rolle bei der «Nationalen Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext». Die Gottgeweihte Frau des Regnum Christi bringt wertvolle Erfahrung aus ihrer diözesanen Präventionsarbeit und ihrer Tätigkeit in der von Rom 2012 eingesetzten Reformkommission der Legionäre Christi mit.
Zentrale Aufgaben und Herausforderungen
Avila sieht ihre neue Aufgabe vor allem in der Förderung des Dialogs – zwischen Sprachregionen, staatlichen Stellen und der Kirche, sowie innerhalb der Kirche selbst. Besonders wichtig ist ihr der Austausch zwischen der Deutschschweiz und der Romandie, da kulturelle Unterschiede häufig Missverständnisse hervorrufen. Ein Beispiel dafür ist die Einführung des Churer Verhaltenskodex in den verschiedenen Sprachregionen des Bistums LGF.
Zu den grössten Herausforderungen zählt Avila die Begleitung von Priestern, die sich Fehlverhalten haben zuschulden kommen lassen. Sie betont, dass die Kirche weiterhin Verantwortung für diese Personen tragen muss, auch um Rückfälle zu verhindern. Ebenso sieht sie einen grossen Handlungsbedarf bei den sogenannten «Kollateral-Opfern» – den Familien und Gemeinschaften der Betroffenen sowie der beschuldigten Priester.
Ziel: Ein sicherer und einladender Ort
Avila ist überzeugt, dass die laufenden Massnahmen wichtig sind, doch der Schlüssel liege in einem langfristigen Kulturwandel. Sie hofft, dass die Kirche in fünf Jahren als ein Ort wahrgenommen wird, der Sicherheit und Geborgenheit bietet.
Mari Carmen Avila wurde 1959 in Mexiko geboren, ist diplomierte Religionswissenschaftlerin und seit 2022 bischöfliche Beauftragte für Prävention im Bistum LGF.
Quelle: pfarrblattbern.ch/